Wort zum Tag vom
Sonntag, dem 20.11.05
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Der Maßstab ist die Bibel!

Thomas Gebhardt

Sacharja 2:1-2
Und ich hob meine Augen auf und schaute und siehe da, ein Mann, der hatte eine Meßschnur in der Hand. Den fragte ich: Wo gehst Du hin? Er sprach zu mir: Jerusalem zu messen und zu sehen, wie breit und wie lang sie sein soll!

Sacharja 2:5-6
und ich selbst, spricht der HERR, will eine feurige Mauer um sie her und Herrlichkeit in ihrer Mitte sein. Auf, auf, fliehet aus dem Lande des Nordens! spricht der HERR; denn nach allen vier Himmelsgegenden habe ich euch zerstreut, spricht der HERR.

Meine lieben Zuhörer, unser heutiges Bibelwort spricht von einer Messschnur, die zum messen gebraucht wurde.

Im ersten Kapitel ist noch ein anderes Bild aufgezeigt. Hier war der Blick des Propheten auf die "vier Hörner" gerichtet. Hörner sind in der Bibel ein Sinnbild der Macht. Weltliche Mächte hatten das Volk Gottes bedrängt und zerstreut, als Gottes Strafe für den beständigen Ungehorsam, vor dem das Volk immer wieder durch die Propheten von Gott gewarnt worden war.

Nun aber sollte die Zeit der Strafe und der Züchtigung zu Ende sein. Der Herr wollte Sein Volk wieder in Jerusalem versammeln und ihm Ruhe geben. Der Mann mit der Messschnur in der Hand war beauftragt die Stadt zu messen und festzulegen, wie lang und wie weit sie sein sollte. Ihm wird aber sogleich gesagt, dass die Stadt "ohne Mauern" bewohnt werden soll wegen der Menge ihrer Bewohner, und der Herr sprach: "Ich will eine feurige Mauer um sie sein und mich herrlich darin erzeigen" (Verse 4-5). Unser Bibelwort hat vor allem einen geistlichen Sinn und will in diesem geistlichen Sinn verstanden werden.

Es geht hier nicht um die Festlegung eines Flächenmaßes für diese Stadt, noch um den Standort der Steinmauern, sondern wir müssen an die Lebensausrichtung ihrer Bewohner denken und an den Maßstab des Wortes Gottes, der dafür neu aufgerichtet und klar gestellt werden musste.

Ein deutliches Vergleichsbild hierzu finden wir in

Amos 7:8
Der Herr sprach zu mir: Was siehst du, Amos? Ich sprach: Eine Bleischnur. Da sprach der Herr zu mir: Siehe, ich will eine Bleischnur ziehen mitten durch mein Volk Israel und ihm nichts mehr übersehen.

Der Herr legt den Maßstab Seines Wortes bei Seinem Volk an, um ihm zu zeigen, wie es in Wirklichkeit zu Seinem Gott steht. Um diesen Maßstab geht es auch heute. Der göttliche Maßstab ist der Maßstab der Bibel. Dass es diesen Maßstab für uns gibt, sollte uns dankbar und froh machen. Dieser Maßstab sagt Dir genau, was Du tun musst und was Du zu lassen hast.

Ohne diesen Maßstab gäbe es eine entsetzliche Verwirrung, absolute Orientierungslosigkeit und unausstehliche Gerichte und Urteile von Seiten der Menschen.

Der Maßstab der Bibel ist so gut, so gerecht, so unwandelbar und heilig, wie es Gott selbst ist. Er kommt aus der Liebe Gottes und Liebe ist Wohlwollen. Er ist von Gott erdacht und es stehen reine und heilsame Absichten dahinter. Die Liebe, auch die Liebe Gottes, sucht nicht das ihre, sondern sie sucht und will das Glück und Wohl des anderen. Darum sagt der Beter des 119. Psalmes: "Wohl denen... die im Gesetz des Herrn wandeln!"

Jedes Gesetz ist gleichzeitig auch ein Maßstab, und weil Gottes Wort ein Gesetz ist, so ist es auch ein Maßstab. Es ist ein Maßstab für mich und für Dich! Und Jesus sagt: "Wer mich liebt, der wird mein Wort halten, und wer meine Gebote hält, der ist es, der mich liebt!" Es ist falsch nur gewisse Teile der Bibel als Maßstab zu nehmen und andere nicht! Es ist ebenso verkehrt die Bibel seinen eigenen Ansichten anzupassen. Petrus nennt das ein "verdrehen der Schrift zum eigenen Verderben".

2.Petrus 3:16
wie auch in allen Briefen, wo er davon spricht, in welchen etliches schwer zu verstehen ist, was die Ungelehrten und Unbefestigten verdrehen, wie auch die übrigen Schriften, zu ihrem eigenen Verderben.

Wer über Gottes Wort argumentiert und wer nur gewisse Teile zur Stütze für seine eigenen Ansichten benutzt, der will nicht gehorchen. Im Wort unseres Gottes ist Sein heiliger Wille verankert. Was jemand mit dem Wort tut, das tut er darum gleicherweise auch mit dem Willen Gottes, ja mit Gott selbst! Ärger am Wort ist auch Ablehnung und Verachtung des göttlichen Willens. Das wiederum ist aber auch die Ablehnung Gottes allgemein. Das Nichtbefolgen des Wortes Gottes ist auch ein bewußtes Nichtbefolgen Seines Willens und somit ein bewusstes sich gegen Gott stellen. Du verachtest damit die Liebe Gottes, die alles so schön für Dich geplant hat.

Ebenso ist auch die Liebe, der Glaube, die Ehrfurcht und der Gehorsam zum Wort Gottes auch Liebe, Glaube, Ehrfurcht und Gehorsam zum Willen Gottes und somit zu Gott selbst! Was immer mit dem Maßstab des Wortes geschieht, geschieht auch mit dem Willen Gottes. Umgehen wir Seinen Maßstab, so umgehen wir auch Seinen Willen; erfüllen wir ihn, so erfüllen wir auch Gottes Willen.

Der Maßstab dient zum messen. Denken wir einmal daran, wie notwendig und nützlich der Maßstab im Berufsleben ist. Man kann ihn einfach nicht entbehren. In gleicher Weise sagt Paulus:

2.Timotheus 3:16
Jede Schrift ist von Gottes Geist eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes vollkommen sei, zu jedem guten Werke ausgerüstet.

Wer soll und darf uns messen? In erster Linie der Herr, denn Er sagt: "Ich will die Bleischnur ziehen mitten durch mein Volk...!" Aber in der Offenbarung schreibt Johannes:

Offenbarung 11:1
Und mir wurde ein Rohr gegeben, gleich einem Stabe; und es wurde zu mir gesagt: Mache dich auf und miß den Tempel Gottes und den Altar und die, welche dort anbeten.

Die Predigt, die aus dem Wort Gottes kommt, ist der Maßstab, an dem wir uns messen lassen sollten. Die Predigt ist eine Möglichkeit Deinen Glauben zu stärken, denn "der Glaube kommt aus der Predigt" (Römer 10:17), aber auch eine Möglichkeit Dir zu zeigen, wo der Weg ist, der in den Himmel führt, wo der Weg ist, der in dieses himmlische Jerusalem führt.

Wer aufrichtig ist und Gottes Wort liebt, der wird sich gerne daran messen lassen und sich korrigieren lassen durch das Wort Gottes, welches der Prediger bringt.

Und was geschieht, wenn sich jemand nicht messen lässt? Er wird seine geistliche Orientierung und seinen inneren Halt verlieren. Er wird den Frieden seines Herzens und die Ruhe seines Gewissens einbüßen. Er wird bald unter Schuld und Anklagen zu leiden haben und feststellen, dass er nicht mehr in die Bruderschaft der Gemeinde hineinpasst. Er wird in Irrtümer hineingeraten, und das bedauerlichste ist, dass er in solchem Zustand nicht beim Gericht vor dem gerechten Richter bestehen kann. Jesus sagt uns ausdrücklich: "Das Wort, welches ich geredet habe, wird ihn richten am Jüngsten Tage." (Johannes 12:48)

Jeder von uns muss deshalb zurück zum biblischen Maßstab, sofern er sich davon entfernt hat! Wir wollen neu erkennen, wie wichtig es ist, sich den Maßstab Gottes zum persönlichen Maßstab des Lebens zu machen. Möge es Dein und mein Entschluss sein und bleiben, am Maßstab der Bibel festzuhalten und das ewige Ziel zu erreichen. AMEN!
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