Dienstag, der 11.01.11 Wort zum Tag
Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat;
wir wollen froh sein und uns freuen an Ihm! Psalm 118:24



Propheten hört man ungern


von Thomas Gebhardt

Offenbarung 3:15-21
Ich weiß deine Werke, dass du weder kalt noch warm bist...Weil du aber lau bist und weder kalt noch warm, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde. Du sprichst: Ich bin reich und habe gar satt und bedarf nichts! und weißt nicht, dass du bist elend und jämmerlich, arm, blind und bloß...So sei nun fleißig und tue Buße! Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich eingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.

In der „Jerusalem Post“ einer deutschen Zeitschrift der UPCI war im August 1999 auf Seite 4 folgendes zu lesen:

Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an!

Die Gemeinde hatte sich zur Bibelstunde versammelt. Alle waren da, denn diesmal sollte der Besuch vom Evangelisten H. besprochen werden, sowie die Evangelisationswoche.

Nach der Predigt begab man sich in den großen Aufenthaltsraum der Gemeinde. Dieser war fast größer als der Versammlungssaal. Im vorderen Teil traf man sich nach dem Gottesdienst zum gemeinsamen Essen. Im hinteren Teil befanden sich eine Tischtennisplatte, ein Tischfußball, diverse Gesellschaftsspiele, sowie eine große Leinwand, auf der regelmäßig Videos gezeigt wurden (natürlich nur solche, die christlich vertretbar waren).

Nach einigem hin und her hatte man sich geeinigt, das alle nacheinander zu Wort kommen sollten. G. sollte an einer großen Tafel die Vorschläge aufschreiben, die angenommen worden. Am Ende stand auf der Tafel:

1. neue Gewänder für den Chor (der Chor aus der Gemeinde, woher der Pastor kam, hatte auch Gewänder, und man wollte nicht schlecht vor ihm dastehen)
2. Chor und Musiker üben bis zur Evangelisationswoche dreimal, statt einmal die Woche (schließlich muß jedes Lied einwandfrei sitzen)
3. das Essen wird während dem Gottesdienst von je vier Frauen zubereitet
4. die Kinder und Jugendlichen üben ein paar Pantomimenstücke ein
5. vor jedem abendlichen Gottesdienst findet ein Gebetskreis statt (man hatte beschlossen aus Rücksicht auf alle Arbeitenden die eigentlich vorgesehene 40 minütliche Gebetszeit auf 15 Minuten zu kürzen)
6. Samstag und Sonntag Nachmittag finden Basketball-, Fußball- und Tischtennisspiele statt
7. zweimal in der Woche finden Videoabende statt - vor allem um Jugendliche zu erreichen
8. alle sollten pünktlich da sein und ordentlich gekleidet (der Evangelist sollte schließlich ihre Gemeinde in guter Erinnerung behalten)
9. jeder sollte mindestens 100 Einladungszettel bis dahin verteilt haben.

Die nächsten vier Wochen beherrschte ständiges üben, vorbereiten usw. das Gemeindeleben. Endlich war der erste Evangelisationsabend herangekommen, der Gemeindesaal war bis zum letzten Stuhl besetzt. Alle saßen gespannt auf ihren Plätzen, ob wohl alles klappen würde? Es klappte alles perfekt. Der Chor und die Musiker verschmolzen zu einem lauten Jubelchor, die eingeübten Pantomimenstücke rührten alle Herzen an. Der Evangelist predigte laut und kraftvoll. Am Ende rief er alle auf nach vorne zu kommen, die Probleme hätten, krank seien oder ihr Leben Gott weihen wollten. Als dann ca. 15 Leute nach vorne kamen, wurden sie gleich von den bereitstehenden Seelsorgern in Empfang genommen und in eine stille Ecke geführt, wo sie über ihre Probleme usw. reden konnten.

Während dieser Zeit beteten alle Gemeindemitglieder leise für diese Menschen und ihre Probleme. So ging es nun jeden Abend und die Gemeinde fing an zu wachsen.

Am Ende der Evangelisationswoche bedankte man sich tausendmal bei dem guten Evangelisten, der doch so viele Herzen bewegt hatte, dass sie zu Jesus fanden.

Der Pastor lobte seine Gemeinde für ihren Einsatz. Alle waren mit dem erzielten Ergebnis zufrieden. Alle?

Nein nicht alle! Peter ein alter Mann, der seit Jahren immer in der letzten Reihe saß, standen Tränen in den Augen. Er hörte ständig ein leises klopfen. Er wusste, dass es JESUS war, der versuchte in diese organisierte Gemeinde eingelassen zu werden. An alles hatte die Gemeinde gedacht, nur nicht daran JESUS einzuladen! Leise senkte er sein Haupt und fing an zu beten. Er betete für alle, die in der Gemeinde saßen und sich doch ach so glücklich schätzten "Gottes Kinder" zu sein. Er bat, dass sie doch offene Ohren, Augen und Herzen bekämen für das Wirken des HERRN.

Auf einmal sah er den Himmel offen und hörte eine Stimme die sprach: "Komm!" Er streckte sich dem Licht entgegen und lief dem HERRN entgegen. Doch niemand lief mit ihm dem HERRN entgegen.

Soweit der Artikel in der UPCI-Zeitschrift vom August 1999. Schon damals hatten die Schreiber des Artikels voller Trauer eine Entwicklung vorausgesehen, die nun weithin in vielen Gemeinden sichtbar geworden ist. Man möchte beeindrucken und nicht wie der Herr JESUS leiden. Man möchte etwas darstellen und nicht wie der Herr JESUS als jemand gesehen werden, der keine schöne Gestalt hat. Man hat alles organisiert und gute Organisation bringt Wachstum. Man hat sich Freunde in der Welt gemacht, Beziehungen spielen lassen, seine Glaubensgrundsätze etwas überarbeitet und konnte Wachstum verzeichnen.

Aber meine lieben Brüder, wo ist der Herr? Da sind unsere jungen Leute, die wie alle Jugendlichen in der Welt flirten und eine „Bekanntschaft“ nach der anderen haben. Da sind die vielen Menschen mit tausenden Hobbys, die keine Zeit mehr haben die Bibel richtig zu studieren. Da sind die Gottesdienste die zwar laut und bewegt sind, aber in denen man nicht mehr den Herrn findet. Nun viele merken dies nicht, sie merken dies nicht, weil sie den Herrn noch nie wirklich erlebt haben. Aber erinnern wir uns einen kleinen Augenblick zurück an diesen alten Mann in der letzten Reihe der Gemeinde, der immer dieses klopfen hörte. ER wusste das war der Herr JESUS. Aber wenn das der Herr war der hereingelassen werden wollte, wer war dann im Raum der Wirkende?

So meine geliebten Brüder gab es schon 1999 Propheten unter euch, die warnten, um zu helfen. Und auch heute muss ich sagen, manchmal stehe ich in der Kirche und höre die feine Stimme des Herrn JESUS, die sagt: „Ich bin bei dir, aber etliche der Menschen in der Gemeinde lassen es nicht zu, dass ich ihnen begegne“.

Geschwister werdet offen dafür, dass der Herr JESUS in euch und durch euch Sein Werk tun kann, ihr habt nicht mehr viel Zeit! Der Herr kommt bald!

Gottes Frieden mit euch!
 
 
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