Wort zum Tag vom
Freitag, dem 04.02.22
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Gott gebrauchte das Leid

Br. Thomas Gebhardt



Hiob 2:10
Er aber sprach zu ihr: Du redest so, wie eine törichte Frau redet! Wenn wir das Gute von Gott annehmen, sollten wir da das Böse nicht auch annehmen? - Bei alledem versündigte sich Hiob nicht mit seinen Lippen.

Warum lässt Gott das zu, war unser Thema. Wir Menschen, vielleicht auch Sie, meine lieben Leser, stellen so oft diese Frage. Wir stellen diese Frage, weil es einfach ist zu sagen, es gibt doch Gott, warum kann der nicht alles so machen, dass es uns passt. Andere gehen ein Stück weiter und sagen, wenn es einen Gott gibt, warum lässt er das zu? Wir haben gestern schon etwas darüber gehört. Vorsicht, denken Sie nicht so!

Da gab es einen Mann Hiob, der untadelig vor Gott war. Er erlebte so viel schmerzliches in seinem Leben, seiner Arbeit, seinem Haus, dass er, menschlich gesehen, allen Grund gehabt hätte zu fragen, ja nicht nur zu fragen, sondern sehr erbost die Frage an Gott zu richten, Gott, was machst Du mit mir, warum geschieht das alles, was habe ich Dir getan, warum lässt Du das alles zu? Eigentlich eine verständliche Reaktion würden Sie sagen, wenn Sie die ganze Geschichte kennen würden. - Dann kommt auch noch seine Frau, die so langsam aber sicher sehr ungeduldig wird, und macht Hiob Vorwürfe. Sehen Sie, und hier haben wir den Punkt – JESUS möchte, dass wir so werden wie ER. Nicht ungeduldig sondern geduldig! Manchmal müssen wir durch Leid, um das zu lernen.

Ich war im damaligen Westen Evangelist und habe oft vor hundert Menschen auf den Straßen Stuttgarts gepredigt. In unsere Gemeine kamen 200 bis 300 Menschen. Wir hatten einen Samstagabendgottesdienst, wo die Leute von der Straßenevangelisation kamen, und der Raum war oft voll besetzt. Nach der Wende kam ich in die ehemalige DDR. Ich lebte anfangs in einem Abbruchhaus mit meiner Familie. Zum Gottesdienst kamen zwei bis fünf Leute. Ich hätte verzweifeln können. Ich hätte zurück nach Stuttgart gehen können. Aber wissen Sie, was Gott wollte, ER wollte mich lehren, dass ich geduldig sein sollte, dass meine Familie geduldig sein sollte. Es fiel nicht allen immer leicht, geduldig zu sein, aber Gott macht nie einen Fehler.

Gott gebrauchte das Leid in Hiobs Leben, damit er geduldig wird und bleibt. Hören Sie einmal, was Hiob sagt: „Wenn wir das Gute von Gott annehmen, sollten wir da das Böse nicht auch annehmen?“ Gott wird Leiden gebrauchen, um uns Geduld zu lehren. Wir können von Hiob lesen: „Bei alledem versündigte sich Hiob nicht mit seinen Lippen.“ Er hatte gelernt, so wie es uns in Römer 5:3 gesagt ist, dass „Drangsal Geduld wirkt“.

Ich weiß nicht, warum das so ist, aber scheinbar brauchen wir etwas Drangsal, um geduldig zu werden. Mir ist bewusst, dass uns das nicht gefällt und wir dazu neigen so zu reagieren wie Hiobs Frau, aber denken Sie bitte daran, Gott arbeitet nicht umsonst an uns. Wir sollten nicht vorwurfsvoll fragen, warum lässt Gott das zu, sondern sollten darüber nachdenken, wie kann ich schnell so werden wie JESUS ist. Dann dürfen wir uns auch freuen und fröhlich sagen: „Ich bin bereit, alles aus Gottes Hand zu nehmen. Wenn wir das Gute von Gott annehmen, sollten wir da das Böse nicht auch annehmen?!“

Sie verpassen etwas, wenn Sie die Geschichte Hiobs nicht kennen! Als Hiob und seine Frau Geduld gelernt hatten, bekam Hiob von Gott doppelt soviel zurück als das, was er verloren hatte. (Hiob 42:10) Sind Sie bereit, Gott zu vertrauen und geduldig auf das zu warten, was Gott in Ihrem Leben vorhat. Lernen Sie Geduld und warten Sie auf die Befreiung, wenn Nöte und Schwierigkeiten auf Sie zukommen?

Gott segne Sie und denken Sie daran, alles, was Gott tut oder zulässt, ist zu Ihrer Hilfe! Ihr Thomas Gebhardt
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