Wort zum Tag vom
Sonntag, dem 05.06.22
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SONDERN gastfreundlich

Br. Thomas Gebhardt



Tit 1:5-9
Ich habe dich zu dem Zweck in Kreta zurückgelassen, damit du das, was noch mangelt, in Ordnung bringst und in jeder Stadt Älteste einsetzt, so wie ich dir die Anweisung gegeben habe: ...sondern gastfreundlich, das Gute liebend, besonnen, gerecht, heilig, beherrscht; einer, der sich an das zuverlässige Wort hält, wie es der Lehre entspricht, damit er imstande ist, sowohl mit der gesunden Lehre zu ermahnen als auch die Widersprechenden zu überführen.

Nachdem Paulus dem Titus gelehrt hatte, wie jemand nicht sein soll, fängt er den nächsten Teil an mit „sondern“. Das zeigt uns, die Ältesten und natürlich jeder Mensch kann so oder so sein. Wenn wir aber die Dinge im Bezug auf JESU herrliche Erlösung betrachten, dann ist für JESUS die Sache klar. SEINE Errettung ist so stark und mächtig, dass Sie nicht mehr in diesem alten Leben leben müssen, SONDERN in einem neuen Leben, was die Eigenschaften hat, wie Paulus nun dem Titus sagt.

SONDERN gastfreundlich: Es ist von Wichtigkeit, dass Paulus oder auch JESUS dies an erste Stelle stellt. Obwohl dieses Wort nur dreimal im NT vorkommt, hat es eine mächtige Bedeutung. Es bedeutet: „gastfrei seiend, großzügig zu Gästen (auch zu fremden) seiend“. Am besten drückt es wohl Petrus aus, wenn er schreibt: „Seid gegeneinander gastfreundlich ohne Murren!“ (1.Pet 4:9). Gastfreundlich zu sein, umfasst den gesamten Bereich des menschlichen Miteinanders. Das bedeutet nicht, dass wir uns ausnutzen lassen von allen möglichen umherirrenden Menschen, aber es bedeutet, dass wir jeden Gast alles geben, was wir nur haben, damit er sich wohlfühlt. Vor ca. 40 Jahren fuhr ich als Ostmissionar nach Ungarn. Am Abend bot mir eine wirklich alte und auch gebrechliche Frau ihr Bett an, um die Nacht dort zu schlafen. Sie lebte in einer jämmerlichen Hütte, der Fußboden war aus gestampften Lehm und es war sehr kalt. Sie wickelte sich in eine Decke und legte sich auf den Fußboden. Mir überließ sie ihr Bett, obwohl ich mich mit Händen und Füßen dagegen wehrte. Wo finden wir heute noch Menschen, die solche Opfer bringen? Aber genau das sollte die Eigenschaft eines Ältesten sein – gastfreundlich in allen Dingen!

SONDERN das Gute liebend: wir könnten auch sagen gütig, liebend. Es bezieht sich mit auf den vorhergehenden Begriff: der Älteste soll gastfreundlich sein ohne Murren, sondern gütig und den Gast liebend. Sehen Sie, nicht nur die Ältesten sollten so sein, sondern alle in der Gemeinde, aber die Ältesten müssen mit gutem Beispiel voran gehen. Der Älteste sollte diese Eigenschaft haben, denn er wurde doch zu einem neuen Menschen von JESUS gemacht.

SONDERN besonnen: eigentlich müssten wir es besser übersetzen mit: von gesundem und unversehrtem Verstand / Sinn. Gottes Wort sagt uns einmal: „Lehrt euch nicht der Verstand / die Natur schon...“ Es ist wahr, wenn wir die wunderbare Schöpfung unseres Herrn betrachten, dann können wir allein mit unserem Verstand erkennen, was gut und was falsch ist. Besonnen zu sein, erfordert von einem Ältesten, dass er die Regeln Gottes anerkennt und glaubt, dass das, was Gott sagt und tut, gut ist.

SONDERN gerecht: oder auch korrekt. Der Älteste sollte immer gerecht oder besser ausgedrückt korrekt handeln. Das bedeutet zum Beispiel, dass der Älteste alle Menschen der Gemeinde gleich behandelt. Korrekt bedeutet aber auch, dass der Älteste erkennt, ob der Gegenüber schwach, aufsässig oder unwissend oder falsch gelehrt ist. Korrekt zu handeln, bedeutet dabei ohne Ansehen der Person die für sie zutreffenden Worte zu finden oder sie dementsprechend zu behandeln.

Hier möchte ich kurz unterbrechen, um morgen weiterzugehen im Text. Eines aber möchte ich Ihnen mitgeben, jeder von uns sollte diese Eigenschaften haben. Älteste oder Verkündiger des Evangeliums genauso wie Sie und ich. Ich möchte Sie bitten, wenn Sie da in Ihrem Leben noch einen Mangel erkennen, zu wissen, dass JESUS in der Lage ist, allen Mengel zu beheben.

Kommen Sie gut durch den Tag. Ihr Thomas Gebhardt
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