Wort zum Tag vom
Dienstag, dem 11.10.05
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Ich liebe Dich!

Thomas Gebhardt

Matthäus 19:19
Du sollst Deinen Nächsten lieben wie dich selbst!

Meine lieben Zuhörer, Liebe zu schenken ist nicht immer leicht. Da kann man manchmal sogar etwas kaputtmachen, obwohl man doch nur etwas nett sein wollte. Wenn ich wirklich Liebe geben möchte, muss ich als erstes wissen, was der andere überhaupt gern hat. Nur wenn ich weiß, was der andere mag, kann ich ihm meine Liebe deutlich machen, indem ich das tue oder schenke, was er gern hat.

Aber halt, meine Freunde, bin ich da nicht schon einen Schritt zu weit gegangen, wenn ich obiges Wort genau betrachte? Wenn das Wort uns heute auffordert unseren Nächsten so zu lieben, wie wir uns selbst lieben, dann müsste meine erste Frage lauten: Was würde mir Freude bereiten? Was gefällt mir? Was würde ich gerne haben wollen.

Doch dieses Wort geht weit über die Frage hinaus, was mir Freude bereiten würde. Als erstes muss ich mir nämlich die Frage stellen: Liebe ich mich selbst? Ich kenne viele Menschen, die mit sich selber immer im Argen liegen, die sich nie selbst so annehmen können, wie sie sind. Die sich nie selber lieben können. Die schon früh, wenn sie in den Spiegel schauen, sagen: Och, wie sehe ich heute wieder aus!

Ich tue das nie! Seit ich JESUS kennengelernt habe, ist es mir immer eine Freude in den Spiegel zu schauen. Immer wenn ich dies tue, freue ich mich, was Gott doch wunderbares geschaffen hat.

Ich erinnere mich, mein Vati wahr sehr krank im Alter und sein Gesicht sah sehr zerknittert aus. Eines Tages stand ich mit ihm vor dem Spiegel und sagte, das alte zerknitterte Gesicht anschauend: Vati, hat dich der liebe Gott nicht wunderbar geschaffen. Er schaute mich ungläubig an und ich nahm meinen Finger und fuhr an seinen Falten im Gesicht entlang und sagte jeder Knitter in deinem Gesicht erzählt eine Geschichte deines Lebens. Meine Finger berührten gerade eine besonders große Falte und ich sagte: Hier, diese ist die Geschichte, wie Du Mama und uns verlassen hast. Nie sah ich meinen Vater weinen, nie hat mein Vater mich herzlich umarmt, aber in diesem Augenblick tat er beides! Ich sagte ihm, wie sehr ich ihn trotzdem liebe, und erklärte ihm, dass Gott all diese Falten und Knitter geschenkt hat, um ihn immer daran zu erinnern, welch große Liebe Gott zu ihm hat und das er alle seine Schuld vergeben hat. Seine Frage war: Und ihr seid mir nicht mehr böse? Oh nein, Papa, antwortete ich, wir waren Dir noch nie böse, wir lieben Dich, weil Du unser Vater bist und weil Dich der liebe Gott so sehr liebt! Er schaute weinend in den Spiegel und sagte: Wie schön hat der liebe Gott alles gemacht, mich gemacht!

Meine Freunde, es gibt so viel wichtige und unwichtige Dinge in diesem Leben. Liebe ist etwas so köstliches, so einzigartiges und etwas so rares, dass man gut überlegen muss, bevor man sich zu einer Meinung durchringen kann. Was müsste geschehen, damit ich wirklich diese köstliche Liebe spüre, erlebe, erfahre, sie mir erlebbar wird und ich sie weitergeben kann?

Je mehr ich darüber nachdenke um so unsicherer werde ich. Ich möchte es richtig machen, nicht nur bei meinem Vater, sondern bei allen Menschen! Oft habe ich nur eine Möglichkeit, oder wie man so schön sagt, ich habe nur einen Wunsch frei und deshalb ist es für mich so wichtig, die richtige Entscheidung zu treffen, die richtigen Worte zu finden, die richtigen Taten zu tun, um den anderen meine Liebe zu zeigen. Ich möchte doch alles richtig machen, für mich, für mein Leben, aber natürlich auch für die anderen. Ich möchte doch mich lieben und auch all die anderen lieben, die mir Gott über den Weg schickt. Aber wie soll ich das tun, richtig tun? Ich suche nach Vorbildern, nach Menschen, die vor dem selben Problem standen, und plötzlich sehe ich JESUS Christus, den Sohn des Zimmermanns. Ich höre Ihn sagen: "Niemand hat größere Liebe, als der, der sein Leben opfert für seine Freunde!" (Johannes 15:13)

Jetzt habe ich das Ergebnis gefunden! Weil ich mich liebe, nehme ich mich mit all meinen Wünschen, Wollen und Vorstellungen nicht mehr so wichtig, gebe ich mein altes Leben auf um neues Leben zu gewinnen, "sterbe" ich selber um anderen die Möglichkeit zum Leben zu geben.

Weil ich meinen Nächsten liebe und weil ich JESUS als mein großes Vorbild, meinen Meister, anerkenne, tue ich genau dasselbe für meine Nächsten immer und immer wieder!

Welch ein treffliches Wort, wenn der Apostel Paulus schreibt: "Ich sterbe täglich"!
Was muss dieser Mensch doch für eine große Liebe gehabt haben! Ich möchte ihm nachfolgen, so wie er Jesus nachgefolgt ist! Und Du? AMEN!
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